Der Kindergarten und die Schule haben begonnen...
Nach anfänglichem weinen, geht die Kleine jetzt schon ganz alleine lächelnd in den Gruppenraum. Ich freue mich sehr darüber.
Die Große hat sich sehr auf die Schule gefreut, natürlich mit Bauchgrummeln,... was ihr aber nichts an der positiven Aufregung nahm.
Da bei mir mit der Schule eine sehr schlimme Zeit begann, gab es viele Triggermomente... und ich war bei den ersten drei Hausübungen etwas zu streng mit ihr,... zu genau eben. Mein Mann hat mich darauf aufmerksam gemacht und mir die Augen darüber geöffnet.
Meine Erstgeborene und ich haben uns aber sehr viel ausgesprochen und ich habe ihr kindgerecht viel erklären können.
Die letzte Hausübung konnten wir dann schon viel entspannter machen, da ich entspannter war, mir mein Mann doch viel der Angst nahm ich könnte nicht genug dahinter sein,... eine schlechte Hausübung könnte der Anfang vom Absturz der restlichen Schulzeit sein... Da kam soviel Angst und Panik hoch, dass ich es fast übersehen hätte.
Aber ich halte meine Augen und Ohren offen und so konnte ich die Notbremse ziehen bevor es wirklich schlimm geworden wäre unter Umständen.
Heute fragte ich sie daher während wir kuschelten, wie sie sich denn nun in der Schule fühle? Jetzt hatte sie ja schon acht Tage hinter sich gebracht...
Da meinte sie, dass sie die Schule liebe und die Freunde dort. Sie liebe die Schule wirklich, sie wäre nur etwas traurig weil sie halt lieber bei mir bleiben wolle.
Ich erklärte ihr, dass ich sie auch gerne bei mir habe, aber sie nur dort viele wichtige Dinge lernen könne, die ich ihr so nicht beibringen kann. Und dass sie ja auch nur dort immer alle Freunde sieht. Das hat sie dann schon beruhigt.
Auf die Frage ob das mit der Hausübung jetzt so okay für sie wäre, meinte sie, dass wäre gut so gewesen. Und dann fragte sie, warum sie die Hausübungszettel nicht mag, aber ihre Rätselhefte schon so gerne ausfülle?
Ich erklärte ihr, dass das normal sei. Schließlich kann sie die Rätsel ja, aber in der Schule lerne sie dauernd neue Dinge, und am Anfang ist es vielleicht mal etwas nervig wenn man etwas nicht gleich kann. Aber dafür sind die Übungen ja da... Sie schien es zu verstehen und ging dann spielen, und wie ich so höre fühlt sie sich wohl und entspannt...
In mir drin war ein ziemlicher Sturm die letzten 1.5 Wochen... es kam sehr, sehr viel hoch von damals und was ich so mit meiner Mutter besonders in der Schulzeit so erlebt habe...
Dass sie mir mit Liebesentzug drohte, oder einmal sogar weil ich das lesen in der 1. Klasse nicht hinbekam, bei jedem Fehler mit einem hölzernen Kochlöffel auf den Kopf schlug bis schlussendlich der Kopf des Kochlöffels abbrach...
Dieses Gefühl nicht zu genügen, die Liebe nicht zu verdienen, weil man nicht schafft was der Mensch der einen doch am meisten lieben müsste, sich am meisten wünscht. Gut in der Schule zu sein.
Nach all den Traumata als Kleinkind war ich ständig abwesend in der Schule.. ich hatte meistens überhaupt keine Konzentration... Ich versuchte es, aber schaffte es nicht. und gab mir immer die Schuld und verstand selbst nicht, warum ich es nicht konnte. Den einzigen Wunsch meiner Mutter zu erfüllen.
Ich fühlte mich immer minder. Nicht wert geliebt zu sein. Nicht gut genug...
Und so waren es jetzt schwere Tage mit harter Arbeit und offenem Herzen, dass ich es erkennen konnte, dass ich meiner geliebten Tochter fast mein Trauma übergestülpt hätte.
Ich entwickle mich weiter während ich genau so viel von meinen Kindern lerne wie sie von mir... wenn nicht ich sogar noch mehr von ihnen als umgekehrt...
Privat läuft es immer besser, daher kommt wohl auch immer mehr hoch. Die verschlossenen Türen rütteln in meinem Inneren, weil da etwas raus will...
Vielleicht ein kleines Kind, das endlich gesehen und getröstet werden möchte, nachdem es halb tot geschlagen und missbraucht zurück gelassen wurde...
"Ich warte auf dich meine Kleine... habe Geduld.. ich werde dich bald in meine Arme nehmen können."
Ich wünsche allen viel Kraft...
Es grüßt herzlich
Smart Craving
Kommentar schreiben