Eine Frage des Überlebens

Heute ist wieder ein sehr schwerer Tag. Die Migräne macht sich langsam bemerkbar, des ganzen Druckes wegen. So viele Ängste in mir,...

Nach dem Vorfall heute im Kindergarten mit meiner Großen, weil es wieder schwieriger wird, sie dort abzugeben, habe ich mir Vorwürfe gemacht, ob es auch daran liegen könnte, dass sie sehr wohl spürt, dass seit einiger Zeit wieder bergab geht mit meinen psychischen Schwierigkeiten.

Heute turnte sie auf meinem Schoß, mit dem Gesicht in meine Richtung. Da fragte ich sie ganz ruhig:

Gibt es irgendwas was du mir erzählen möchtest? Ist vielleicht etwas vorgefallen im Kindergarten, weil mir nachgerannt bist und sofort wieder heim wollest?

Nein, sie habe nichts zu erzählen, sagte sie und turnte happy weiter auf  mir rum.

Da nehme ich ihre Hände in meine und frage sie ganz ruhig, was sie denn glaube wie ich mich gerade fühle?

Was ich meine, fragt sie. Nun, entgegne ich, was glaubst du, wie es mir gerade geht?

Ich habe soviel erwartet, wie etwa müde, grantig, ungeduldig, ängstlich oder so etwas...

Aber sie schaute mich an und sagte schlicht und ruhig aber auch bestimmt: traurig.

Das traf mich schon sehr in mein Herz, wo ich mir als Mutter schon sehr viel Mühe gebe, dass sie nichts mitbekommen. Höchstens dass ich doch dann mal auch ungeduldiger bin, und bin ich es zu sehr, sage ich ihnen das auch, dass das so nicht in Ordnung war.

Aber sie sah das, wo mein eigener Mann Probleme damit hat es zu erkennen, wo ich selbst es nicht mal richtig erkannte, weil ich soviel Ängste und andere Dinge noch fühle, und selbst das Atmen manchmal ein Kraftakt für sich ist...

Doch ich wusste, fühlte sie hatte Recht. Mit ihren fast sechs Jahren, spürte sie einfach instinktiv was ich wirklich war: traurig.

Natürlich machte mich diese Aussage zusätzlich traurig. Aber das sagte ich ihr nicht. Ich habe ihr immer das Gefühl gegeben, immer versucht ihr zu zeigen, dass sie mir alles sagen kann. Ohne, dass sie sich schuldig oder etwas dergleichen fühlen muss.

Ich wusste jetzt, dass ich immer richtig lag. Kindern kann man kaum was verheimlichen oder vorspielen.

Dann fragte sie mich sofort bevor ich es noch konnte: Weißt du wie ich mich jetzt fühle? Und lächelte mich an. Ich fühle mich glücklich, weil ich bei dir sein kann.

Derweil turnte sie weiter und wirkte tatsächlich happy dabei.

Das finde ich sehr schön, dass du dich gut fühlst, sagte ich lächelnd; und sie lachte fröhlich.

 

Habe vorhin mit den Kindern gekuschelt. Dann ein paar Songs gehört, wo ich dann weinen musste. Selbstverständlich nicht vor den Kindern.

Für einen Moment spürte ich wieder diese Hilflosigkeit in mir. Diese Angst, wird das jemals besser, als nur schlechter und schwerer, und somit auch für meine Familie?

Wie soll ich das seelisch überleben, dachte ich... wie soll ich das überleben.... ohne innerlich zu sterben...

Diese Tage schmerzen, sind schwer zu tragen.

Wann wird es endlich leichter, was muss ich noch tun....

wie soll ich das bloß überstehen, wann werde ich endlich wirklich leben, wie ein ganz "normaler" Mensch...

 

Es grüßt euch herzlich,

Smart Craving

 

 

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